Exilbadener

Ein Badener in Hessen, badisch by nature


Von einem, der einfach nur Sommer wollte

Von einem, der einfach nur Sommer wollte

Folge 1: Thermageddon im Tagesprogramm

Man schreibt den 2. Juli. Es sind 32 Grad in Brandenburg – also knapp unterhalb der Siedetemperatur für ARD-Redaktionen. Im „Morgenmagazin“ sitzt der Wetterexperte bereits mit besorgtem Blick und ernster Stimme:

„Es ist heiß. Sehr heiß. Zu heiß. Für Menschen. Für Tiere. Für alles. Denken Sie an Ihre Nachbarn. Oder besser nicht, atmen Sie einfach langsam – falls Sie das noch können.“

Im Hintergrund flackert die Wetterkarte in dunklem Rot, eine Farbpalette zwischen Höllenfeuer und Ausbruch des Vesuv. Früher war das orange. Jetzt ist es die visuelle Vorstufe zum Weltuntergang.

Die Grünen fordern unterdessen „Hitze-Solidarpakte“, „Verschattungs-Offensiven“ und notfalls ein sofortiges Versammlungsverbot ab 28 Grad – außer natürlich für Demos gegen den Klimatod, die sind moralisch kühl genug.

Die Linke legt nach: Gratis-Lüfter für alle, aber nur in Kombination mit einem Klima-Grundkurs und Solarpflicht auf Badehosen. Man wolle, so heißt es, den Sommer „sozial gerecht entschärfen“.

Parallel erklärt ein gut befeuchteter Moderator im Deutschlandfunk, warum die 35 Grad von heute nicht die 35 Grad von früher sind:

„Früher war das trockene Hitze. Heute ist das kapitalistische Hitze, getrieben vom CO₂ der SUV-Fahrer und dem kolonialistischen Grillwahn weißer Männer.“

Und du?
Du sitzt da. Schwitzt.
Und fragst dich, wann genau aus einem schönen Sommertag ein moralisches Schuldbekenntnis geworden ist.


Folge 2: Schattenpflicht und Sonnenverbot – Der neue Tugendkatalog der Klimareinen

Früher hieß es: „Geh doch mal raus, du hockst ja nur drin!“
Heute: „Wie bitte, du warst draußen? Um diese Uhrzeit? Bei 29,4 Grad? Willst du den Planeten töten?!“

Willkommen in der neuen Klima-Moralgesellschaft.
Wo Sonnencreme nicht mehr reicht – man braucht ein Attest, dass man die Sonne nur aus Versehen gesehen hat.

In Berlin-Mitte wurde nun das erste „Hitze-sensible Wohnquartier“ eröffnet. Schattenpflicht ab 11 Uhr, Sonnenkontakt nur mit klimaneutraler Genehmigung – ausgestellt vom Quartiersrat für Umweltethik und Körperhygiene. Wer ohne UV-Schutz erwischt wird, muss einen Bußgeld-Wok tragen und 10 Stunden Greta-Zitate auf recyceltem Papier abschreiben.

Der öffentliche Raum wird neu sortiert:

  • Rauchen? Verboten.
  • Grillen? Verboten.
  • Spazieren? Nur mit CO₂-Bilanz.
  • Joggen? Nur mit Klimakompensation durch Stillstehen.

Ein Rentner, der sich auf einer Parkbank sonnt, wird höflich aber bestimmt von einer Klimaaktivistin mit Wasserpistole besprüht:

„Das hier ist keine Nostalgie-Zone, Opa. Das ist ein Hitzekampfgebiet!“

Wer dennoch die Frechheit besitzt, braun zu werden, wird mit Argwohn beäugt – nicht wegen der Hautfarbe, sondern wegen des ökologischen Fußabdrucks. Das neue Ideal: bleich, schattig, schuldbewusst.

Denn nichts ist gefährlicher als ein Mensch, der sich bei 33 Grad wohlfühlt.


Folge 3: Der deutsche Sommer zwischen Heißzeit, Hysterie und Heizungsverbot

Es ist Juli. Es ist warm. Und trotzdem friert der Deutsche – innerlich.
Denn er weiß: Diese Wärme ist nicht einfach Wetter. Sie ist Schuld. Scham. Strafe.

Heißzeit nennt man das jetzt. Früher sagte man: „Mensch, ganz schön warm heute!“ Heute ruft man lieber den Ethikrat an und fragt, ob man noch kurz duschen darf – oder ob das bereits als Klimaverbrechen gewertet wird.

Die Grünen erklären: Der Sommer sei das Ergebnis jahrzehntelanger politischer Ignoranz – und die einzige Lösung sei jetzt mehr Kontrolle. Mehr Regeln. Mehr Verbote.
Konkreter Vorschlag:

„Ab 26 Grad sollen Haushalte verpflichtet werden, einen Klimabeauftragten zu benennen.“
Bevorzugt aus dem eigenen Haushalt. Im Idealfall jemand mit Doppelnamen und moralischer Grundhaltung.

Die Linke schlägt Alarm: Hitzewellen treffen vor allem die Armen. Lösung:

  • Sommerausgleichszahlungen
  • Temperatursteuer
  • und für alle unter 1.200 € netto ein Gratis-Kühlpack mit feministischer Anleitung.

Die FDP wiederum…
…macht gar nichts. Sie steht mit Sonnenbrille am Grill, postet Selfies und hält das alles für ein Kommunikationsproblem.

Und Olaf Scholz?
Er sagt nichts. Aber man munkelt, er sei irgendwo zwischen Ventilatorstufe 3 und der Suche nach einer Haltung zur Sonne verschollen.

Deutschland 2025:
Wir haben 34 Grad, aber das wahre Problem ist:

Wir haben einen kollektiven Sonnenstich – und nennen das dann Politik.